Brite Afzal Khan, Handelsgesandter, im Zentrum eines diplomatischen Skandals wegen Besuchs in Nordzypern
Der britische Handelsgesandte in der Türkei und Labour-Parlamentsabgeordnete Afzal Khan geriet nach seinem Besuch in Nordzypern, der nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ), in einen diplomatischen Skandal. Seine Reise löste scharfe Kritik seitens der zyprischen Diaspora im Vereinigten Königreich aus und sorgte für Besorgnis bei den britischen Behörden.
Am 6. August 2025 kam Khan über den Flughafen Erjan (Tymbou), der von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt wird, nach Nordzypern. Dort traf er den Präsidenten der TRNZ, Ersin Tatar, und bei ihrem Treffen tauschten sie Geschenke mit der Flagge der TRNZ aus. Später wurde Khan von der Girne Amerikanischen Universität, die nicht von den Behörden der Republik Zypern akkreditiert ist und mit Ermittlungen wegen Menschenhandels in Verbindung gebracht wird, die Ehrendoktorwürde in Politik und internationalen Beziehungen verliehen.
Als Reaktion auf diesen Besuch forderte die Nationale Föderation der Zyprioten im Vereinigten Königreich, die über 300.000 britische Staatsbürger zyprischer Herkunft vertritt, Khans sofortigen Rücktritt. In ihrer Stellungnahme bezeichnete die Organisation die Reise als "groben Verstoß gegen das Völkerrecht" und als "direkten Widerspruch zur langjährigen britischen Politik in Bezug auf Zypern". Die Föderation betonte, dass der Besuch die offizielle Position Großbritanniens untergrabe, wonach die TRNZ nicht als unabhängiger Staat anerkannt wird.
Als Antwort auf die Kritik erklärte das britische Außenministerium, Khans Besuch sei privat und nicht mit seinen offiziellen Aufgaben verbunden gewesen. Quellen zufolge war die Regierung jedoch im Voraus nicht über die Reise informiert worden.
Afzal Khan, Mitglied der Labour Party, wurde 2024 zum britischen Handelsgesandten in der Türkei ernannt. Zuvor hatte er verschiedene Posten im Schattenkabinett inne, darunter Minister für Einwanderung und stellvertretender Vorsitzender des Unterhauses. Im November 2023 trat er aus Protest gegen die Regierungspolitik im Gazakonflikt aus dem Schattenkabinett zurück.
Dieser Vorfall unterstreicht die anhaltenden Spannungen rund um den Status Nordzyperns und die Sensibilität der internationalen Beziehungen in der Region. Die britischen Behörden werden wahrscheinlich die Folgen von Khans Besuch und dessen Übereinstimmung mit der britischen Außenpolitik sorgfältig prüfen müssen.
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