Fall Afik Group: Grundeigentümer behaupten, sie hätten keine Zustimmung zum Bau erteilt
Heute, am 10. September 2025, wurde das Verfahren gegen Simon Mistreli Aykut — Geschäftsführer der Afik Group, der in Südzypern in Haft sitzt — fortgesetzt. Ihm wird illegale Tätigkeit im Zusammenhang mit der Nutzung und Bebauung griechisch-zypriotischen Landes vorgeworfen, das sich auf dem Gebiet der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ) befindet.
Während der Sitzung wurden fünf Zeugen vernommen, darunter Mitarbeiter des Grundbuchamtes und Eigentümer der umstrittenen Grundstücke.
Als Erste sagte Irini Posporidou, Mitarbeiterin des Grundbuchamtes in Paralimni, aus. Sie bestätigte ihre Aussage bei der Polizei vom 17. Februar 2025 und erklärte, dass sie den Behörden eine Liste von 19 Grundstücken im Gebiet „Gastria“ (Kaledjik) übergeben habe, auf denen illegal gebaut worden sei. Posporidou wies darauf hin, dass die Katasterkarten aus der Vorkriegszeit stammen, während spätere Änderungen — die Umwandlung von Bruchnummern in Ganzzahlen — auf die Modernisierung nach 1974 zurückzuführen seien. Die Erfassung erfolgt auf Grundlage der Eigentumsdokumente und unter Mitwirkung der lokalen Behörden.
Zeugin Marias Milona Kyprianou aus dem Dorf Tatlısu (Akanthou) erklärte, dass sie Erbin des Grundstücks ihrer verstorbenen Mutter sei. Ihren Angaben zufolge erfuhr sie vor etwa zwei Jahren von Bauarbeiten auf diesem Land ohne Zustimmung der Familie. Sie fügte hinzu, dass man ihr angeboten habe, das Grundstück über einen Anwalt zu verkaufen, die Familie dies jedoch ablehnte und sich nicht an die Immobilienkommission wandte.
Ein weiterer Zeuge war Stavros Erosimou, ebenfalls aus Tatlısu, der im Namen seiner Cousins — Eigentümer eines Grundstücks im Gebiet „Vasilikes“ — aussagte. Trotz Einspruchs der Verteidigung ließ das Gericht seine Aussage zu. Erosimou erklärte, dass die Grenzen des Grundstücks zwar nicht genau festgelegt seien, er jedoch Bauarbeiten auf einer großen Fläche beobachtet habe.
Theognosia Sotiriou aus Ayios Amvrosios (Esentepe) berichtete, dass sie gemeinsam mit ihren Verwandten Land im Gebiet „Kokkinorafa“ geerbt habe, wo in den letzten zwei bis drei Jahren ebenfalls gebaut worden sei. Sie betonte, dass weder sie noch ihre Familie das Grundstück verkauft hätten.
Als letzter Zeuge sagte Yorgos Papageorgiou aus, der im Namen seines an Alzheimer erkrankten Vaters sprach. Er erklärte, dass sein Vater Land in Tatlısu besitze und es niemals verkauft oder eine Bebauung erlaubt habe. Die Informationen über die Bauarbeiten auf dem Grundstück hätten sie von der Polizei erhalten.
Das Gericht plant, alle Eigentümer, Erben und Nutzer der umstrittenen Grundstücke im Rahmen des Strafverfahrens als Zeugen zu laden. Die nächste Verhandlung ist für den 15. September 2025 angesetzt.
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