Der Bürgermeister von Kyrenia bezeichnete den Anstieg der Waffenscheine als Zeichen einer systemischen Krise
Der Bürgermeister von Kyrenia, Murat Şenkul, äußerte eine scharfe Kritik an der Erteilung von Waffengenehmigungen und bezeichnete die aktuelle Lage als ein „Eingeständnis des Zusammenbruchs“.
Über soziale Netzwerke wandte er sich an die Öffentlichkeit und schlug ironisch vor, die Zahl der ausgestellten Genehmigungen von den „guten, aber unzureichenden“ 600 auf 6000 zu erhöhen, damit die Bürger ihre eigene Sicherheit angesichts des wachsenden kriminellen Drucks selbst gewährleisten.
Şenkul betont, dass ihn nicht die bloße Existenz von Genehmigungen beunruhigt, sondern die Hilflosigkeit der Menschen, die gezwungen sind, sich Waffen zu besorgen, um sich zu schützen: „Es wird falsch verstanden: Es geht nicht um den Wunsch der Menschen, sich zu verteidigen, sondern darum, dass wir sie in eine ausweglose Lage gebracht haben“, erklärte er.
Dann stellt der Bürgermeister die Schlüsselfrage: „Warum brauchen unsere Leute Waffenscheine?“ — und behauptet, dass diese 600 Genehmigungen ein „Eingeständnis des Zusammenbruchs“ des aktuellen Systems sind.
In seiner Argumentation bringt Şenkul den Anstieg der Genehmigungen mit falscher staatlicher Politik in Verbindung. Er wirft den Behörden vor, Geldwäsche durch Gesetze und Steuermechanismen gefördert zu haben, wodurch das Land für kriminelle Gruppen attraktiv wurde. Später sei diese Kontrolle verloren gegangen, und „hier ist Ihre Genehmigung — jetzt muss jeder für sich selbst sorgen“.
Er stellt rhetorische Fragen: „Geschehen Schießereien und Vorfälle mit Schusswaffen etwa ziellos?“ — und erinnert daran, dass „eine Kugel keine Adresse fragt“ und unerwartet trifft.
Es folgt eine Kritik an der Erteilung anonymer Waffenscheine, die von namenlosen Beamten unterzeichnet werden, sowie die Feststellung, dass die Regierung den Kontakt zu den realen Problemen der Gesellschaft verloren hat. Seiner Meinung nach sei es an der Zeit, „nüchtern zu werden“ und zu erkennen, dass die aktuelle Lage das Ergebnis angehäufter Fehler und der Entfremdung vom Volk ist.
Şenkul beendet seine Botschaft mit einem Aufruf zu Veränderungen: Er weigert sich, Teil des Systems zu sein, das die Krise zugelassen hat, und fordert die Bürger auf, dasselbe zu tun — andernfalls werde die aktuelle Situation ein schweres Erbe sowohl für die Vorfahren als auch für künftige Generationen.
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