Arbeitsminister von Nordzypern erlaubt Gehaltsabzüge bei ausländischen Arbeitnehmern
Das Ministerium für Arbeit und Soziale Sicherheit von Nordzypern hat kürzlich angekündigt, dass Arbeitgeber bis zu 40 % vom Gehalt ausländischer Arbeitnehmer abziehen dürfen, wenn sie ihnen Unterkunft und Verpflegung bereitstellen. Die Entscheidung hat breite öffentliche Diskussionen und Kritik von Bürgern und Experten ausgelöst.
Arbeitsminister Sadık Gardiyanoğlu erklärte, diese Maßnahme solle die Ausgaben der Arbeitgeber regulieren; Bürger äußerten jedoch Bedenken hinsichtlich der Standards der bereitgestellten Unterkunft und Verpflegung. Zudem befürchten viele, dass sich diese Entscheidung negativ auf die Beschäftigungslage der Einheimischen und die Arbeitsqualität auswirken könnte.
Experten betonen die Notwendigkeit einer strengen Kontrolle der Wohn- und Verpflegungsbedingungen ausländischer Arbeitnehmer. Mehmet Sayar wies darauf hin, dass ohne eine solche Kontrolle die Maßnahme zu einer Verschlechterung der Arbeitsqualität und zu höherer Arbeitslosigkeit unter der lokalen Bevölkerung führen könne. Hüseyin Dürüst unterstrich, dass alle Arbeitnehmer unabhängig von ihrer Nationalität mindestens den festgelegten Mindestlohn erhalten sollten, während Rıfat Unuz vor einem möglichen Anstieg der Zahl ausländischer Arbeitskräfte und einem Rückgang der lokalen Beschäftigung warnte.
Münür Rahvancıoğlu kritisierte die Änderungen am Gesetz über Arbeitserlaubnisse und stellte fest, dass sie die Arbeitsbedingungen verschlechtern und die Löhne der einheimischen Arbeitnehmer senken könnten.
Angesichts dieser Bedenken fordern Öffentlichkeit und Experten eine Überprüfung der Entscheidung und die Gewährleistung gleicher Arbeitsbedingungen für alle Arbeitnehmer, unabhängig von ihrer Nationalität.
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