Jugendliche in Nordzypern verlieren sich in den sozialen Medien

Immer mehr junge Menschen in Nordzypern berichten von emotionaler Erschöpfung, Angstzuständen und einem Verlust des Interesses am realen Leben aufgrund übermäßiger Nutzung sozialer Medien. Viele geben zu, dass virtuelle Aktivitäten für sie zu einer Quelle ständigen Stresses und Drucks geworden sind.
Der Hauptgrund ist der Drang, idealisierten Bildern zu entsprechen, die in der digitalen Umgebung geschaffen werden. Nutzer fühlen sich gezwungen, ständig ein „perfektes“ Leben zu zeigen, Anerkennung durch Likes und Kommentare zu suchen und sich mit anderen zu vergleichen. Dies führt zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität, geringem Selbstwertgefühl und Minderwertigkeitsgefühlen.
Besonders betroffen sind Studierende und Jugendliche. Sie berichten, dass ein Abend ohne Smartphone zur Seltenheit geworden ist und persönliche Gespräche zunehmend durch endloses Scrollen und das Teilen fremder Inhalte ersetzt werden. Viele leiden unter Schlaflosigkeit, erhöhter Angst und der Furcht, aus der Online-Aktivität „herauszufallen“, was die Abhängigkeit von Geräten verstärkt.
Psychologen weisen darauf hin, dass soziale-Medien-Abhängigkeit häufig zu innerer Leere und sozialer Isolation führt. Menschen nehmen das Ausbleiben von Reaktionen auf ihre Beiträge als persönliche Zurückweisung wahr, was Depressionen und Einsamkeit fördern kann.
Experten fordern die Förderung einer Kultur des digitalen Gleichgewichts und der Medienkompetenz. Vorgeschlagene Maßnahmen sind Zeitbeschränkungen im Internet, bewusste Gerätenutzung, „digitale Detox-Tage“ und die Förderung realer sozialer Kontakte. Fachleute betonen, wie wichtig es ist, den Wert echter Kommunikation wiederherzustellen und Technologie als Werkzeug, nicht als Lebensersatz zu nutzen.
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