Cyprus, Nicosia

Neue europäische Forschungsarbeit verbindet stark verarbeitete Lebensmittel mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko

16.11.2025 / 11:00
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Neue Daten einer umfangreichen europäischen Studie, veröffentlicht in The Lancet Regional Health – Europe, zeigen einen Zusammenhang zwischen dem regelmäßigen Verzehr von ultraverarbeiteten Lebensmitteln und einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko durch mehrere schwere Erkrankungen, darunter Parkinson, Schlaganfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Studie umfasste mehr als 400.000 Einwohner Europas im Alter von 35–74 Jahren und dauerte fast 16 Jahre. Die Forschenden dokumentierten die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmenden detailliert und verglichen sie mit deren Gesundheitszustand. Laut den Ergebnissen war ein häufiger Konsum großer Mengen ultraverarbeiteter Lebensmittel mit einem 23% höheren Risiko verbunden, an Parkinson zu sterben.

Ebenfalls wurde ein Anstieg der Schlaganfall-Sterblichkeit um 11% festgestellt sowie ein 5–9% höheres Risiko bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Sterblichkeit durch Erkrankungen des Verdauungssystems lag um 12% höher. Insgesamt erhöhte der Konsum solcher Lebensmittel die Wahrscheinlichkeit eines vorzeitigen Todes um 4%, unabhängig vom Ausgangszustand der Gesundheit.

Zu ultraverarbeiteten Lebensmitteln zählen industrielle Produkte mit zugesetzten Süßstoffen, Farbstoffen, Konservierungsmitteln und Emulgatoren: Fertiggerichte, Tiefkühlpizza, verpackte Süßwaren, Snacks und verarbeitetes Fleisch. Der hohe Verarbeitungsgrad verändert die Struktur der Lebensmittel und beschleunigt ihre Aufnahme, was laut Forschenden das Darmmikrobiom beeinflussen und Entzündungsprozesse auslösen kann.

Die Studie basiert auf Daten von 428.728 Personen, von denen etwa 70% Frauen waren. Die Teilnehmenden füllten detaillierte Fragebögen zu ihrer Ernährung im vorangegangenen Jahr aus, woraufhin die Ernährungsweisen anhand des Gehalts an ultraverarbeiteten Produkten klassifiziert wurden.

Die höchsten durchschnittlichen Verzehrwerte wurden in Norwegen verzeichnet — etwa 23% der täglichen Ernährung. Es folgen das Vereinigte Königreich und Deutschland (jeweils 17%). Die niedrigsten Werte wurden in Frankreich (7%), Spanien (8%) und Italien (10%) gemessen.

Die Forschenden betonen, dass eine Reduzierung des Anteils ultraverarbeiteter Lebensmittel in der Ernährung um nur 10% die Risiken deutlich senken kann: um 22% bei Parkinson-bedingter Sterblichkeit, um 18% bei Erkrankungen des Verdauungssystems, um 13% bei Schlaganfällen und um 11–12% bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Zugleich weisen sie auf Einschränkungen hin: Die Ernährung wurde nur zu Beginn erfasst, und die Studie ist beobachtend, sodass keine direkte Kausalität nachgewiesen werden kann.

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