Cyprus, Nicosia

Schmerzmittel erhöhen die Antibiotikaresistenz — Studie

01.09.2025 / 10:54
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Neue Daten aus einer Studie der University of South Australia zeigen, dass weit verbreitete Schmerzmittel — Ibuprofen und Paracetamol — die Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika verstärken können. Die Analyse ergab, dass beide Medikamente nicht nur die Entstehung von Resistenzen bei Bakterien bei einzelner Anwendung fördern, sondern diesen Effekt bei gleichzeitiger Einnahme noch verstärken.

Im Experiment untersuchten die Forscher die Wechselwirkung von Ibuprofen und Paracetamol mit einem der häufigsten Antibiotika — Ciprofloxacin — sowie mit dem Darmbakterium Escherichia coli, das häufig Harnwegs- und Darminfektionen verursacht. Die Ergebnisse zeigten, dass Schmerzmittel genetische Veränderungen in Bakterien beschleunigen, wodurch diese schneller Resistenzen entwickeln und weniger auf herkömmliche Behandlungen reagieren.

Die leitende Forscherin Dr. Riiti Venter betonte besonders, dass diese Ergebnisse für gefährdete Bevölkerungsgruppen, wie ältere Menschen in Pflegeheimen, die oft mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen, besonders besorgniserregend sind.

Weitere Bestätigungen des beobachteten Effekts liefern andere Studien. Laut Nefes.com.tr haben Laboruntersuchungen gezeigt, dass Ibuprofen und Paracetamol sowohl alleine als auch in Kombination mit Antibiotika die Bildung resistenter Bakterienstämme fördern, was insbesondere bei Infektionen älterer Menschen gefährlich ist. Die Zeitung Sonhaber.eu hebt hervor, dass Schmerzmittel die Abwehrmechanismen von Bakterien aktivieren, die Wirksamkeit von Antibiotika verringern und Mutationen beschleunigen können.

Das Problem der Antibiotikaresistenz ist eine globale gesundheitliche Herausforderung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wiederholt die Ernsthaftigkeit dieser Bedrohung betont. Bereits 2019 starben weltweit über 1,27 Millionen Menschen an Infektionen durch resistente Bakterien. In der heutigen Situation, in der weitere beitragende Faktoren identifiziert wurden, könnte das Ausmaß der Bedrohung noch schneller zunehmen.

Experten warnen: Um das Risiko der Resistenzenbildung zu verringern, ist es wichtig:

— vor gleichzeitiger Einnahme von Antibiotika und Schmerzmitteln einen Arzt zu konsultieren;

— Zeitabstände zwischen der Einnahme verschiedener Medikamentengruppen einzuhalten;

— unnötigen Gebrauch von Schmerzmitteln zu vermeiden, insbesondere bei älteren und chronisch kranken Patienten.

Diese Studie unterstreicht, dass zur Antibiotikaresistenz nicht nur die falsche Anwendung von Antibiotika beitragen kann, sondern auch andere weit verbreitete Medikamente. Dies erfordert eine Neubewertung der Ansätze zur medikamentösen Therapie und den Aufbau eines strengeren Systems zur Überwachung der Medikamenteneinnahme.

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