Cyprus, Nicosia

„Das Fehlen der türkischen Sprache unter den Amtssprachen der EU schafft Ungleichheit für die Jugend Zyperns“, erklärte Mustafa Ozbilgehan

24.09.2025 / 09:44
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Mustafa Ozbilgehan, Vorsitzender der Jugendföderation Zyperns (Gençlik Federasyonu, GF), äußerte sich in der Sendung „360 Derece“ auf TV2020 mit einer scharfen Erklärung und betonte, dass das Fehlen des Türkischen unter den Amtssprachen der Europäischen Union ernsthafte Hürden und Ungleichheit für die türkischen Zyprioten schafft.

Im Interview erinnerte Ozbilgehan daran, dass die Jugendföderation die Interessen der türkisch-zyprischen Jugend sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene vertritt. Er stellte fest, dass die Organisation für Jugendliche aus verschiedenen politischen Strömungen offen ist und versucht, Vertreter unterschiedlicher Ansichten und Parteien innerhalb ihrer Strukturen zusammenzuführen.

Einer der zentralen Punkte, die er ansprach, war die bevorstehende Gründung von Jugendforen im November–Dezember dieses Jahres. Laut Ozbilgehan sollen sie die Beteiligung der Jugend fördern, Diskussionen anregen, Rechte schützen und einen breiteren Dialog zwischen türkischen und griechischen Zyprioten ermöglichen. Außerdem berichtete er, dass bereits Vorbereitungen für schulübergreifende Debattenwettbewerbe laufen, um die Fähigkeiten junger Menschen in öffentlichem Reden und kritischem Denken zu entwickeln.

Im Rahmen der Diskussion über interethnische Ehen äußerte Ozbilgehan die Ansicht, dass das Problem der „Mischehen“ (karma evlilik) mit den Generationen weiter zunehmen werde. Er wies darauf hin, dass viele griechisch-zyprische Jugendliche über die rechtlichen Schwierigkeiten, mit denen Kinder solcher Ehen konfrontiert sind, nicht informiert sind, und forderte, dass diesem Thema größere Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Die zentrale Aussage seiner Rede betraf jedoch die strukturelle Sprachdiskriminierung: „Das Fehlen der türkischen Sprache unter den Amtssprachen der EU schafft ernsthafte Ungleichheit unter der Jugend Zyperns.“ Er erklärte, dass junge Menschen zwei europäische Sprachen beherrschen müssen, um die Anforderungen für Arbeit oder Studium in europäischen Institutionen zu erfüllen, und dass die türkische Jugend dadurch benachteiligt ist.

Ozbilgehan rief die Jugendlichen dazu auf, nicht passiv zu bleiben, sondern sich aktiv in gesellschaftlichen Organisationen, bei Wahlen und in Menschenrechtsbewegungen zu engagieren, um ihre Interessen und Rechte zu verteidigen.

Abschließend betonte er: Die türkische Sprache muss als Amtssprache der EU anerkannt werden, und junge türkische Zyprioten verdienen gleichen Zugang zu europäischen Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten ohne sprachliche Einschränkungen.

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