Preise auf dem Markt in Nordzypern außer Kontrolle — Händler schlagen Alarm
Die Bewohner Nordzyperns sehen sich mit einer weiteren Welle steigender Lebensmittelpreise konfrontiert. Laut Händlern haben die Preise für Obst und Gemüse auf den Märkten ein Rekordhoch erreicht. Besonders stark fiel der Preisanstieg in Girne aus, wo ein Kilogramm einiger saisonaler Früchte nun bis zu 200 Türkische Lira kostet.
Händler führen den Anstieg auf höhere Transport-, Düngemittel-, Energie- und Verpackungskosten zurück. Die Schwäche der Türkischen Lira und Lieferengpässe haben die Preise zusätzlich in die Höhe getrieben. Ein Verkäufer bemerkte: „Die Kosten steigen jeden Monat, und kleine Landwirte können einfach nicht billiger verkaufen, ohne Verluste zu machen.“
Die folgenden Preise wurden auf dem Markt verzeichnet:
- Feigen, Kiwis, Datteln und Guaven — 200 ₺ pro Kilogramm
- Brokkoli — 200 ₺
- Bohnen — 180 ₺
- Pfirsiche und Trauben — 150 ₺
- Tomaten und Paprika — 130 ₺
- Orangen, Mandarinen, Äpfel, Granatäpfel und Pilze — 100 ₺
- Gurken — 75 ₺
- Zucchini — 60 ₺
- Karotten, Zitronen und Spinat — 50 ₺
- Zwiebeln und Auberginen — 40 ₺
- Bananen — das günstigste Obst — 70 ₺ pro Kilogramm
Verbraucher beklagen, dass frische Produkte zunehmend unerschwinglich werden. Viele Familien müssen ihren Konsum einschränken und kaufen nur das Nötigste. „Wir wählen jetzt nach Preis, nicht nach Geschmack. Früher waren Früchte selbstverständlich, heute sind sie fast ein Luxus“, sagte eine Bewohnerin von Girne.
Ökonomen warnen, dass diese Preisentwicklung soziale Ungleichheiten vertiefen und den Binnenkonsum schwächen könnte. Sie fordern die Behörden auf, vorübergehende Unterstützungsmaßnahmen einzuführen und das Steuersystem für Grundnahrungsmittel zu überarbeiten.
Das Landwirtschaftsministerium prüft Möglichkeiten, die lokale Produktion zu fördern, um die Importabhängigkeit zu verringern und den Markt zu stabilisieren. Experten weisen jedoch darauf hin, dass sich die Lage ohne eine langfristige Strategie und Investitionen in den Agrarsektor kaum kurzfristig verbessern wird.
Der starke Preisanstieg bei Obst und Gemüse ist somit ein weiteres Zeichen für die Tiefe der wirtschaftlichen Probleme Nordzyperns und für den dringenden Bedarf an strukturellen Maßnahmen zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit.
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