Bei einem Mann im Süden Zyperns wurde Rinderwahnsinn festgestellt.
Der Türkisch-zypriotische Veterinärverband und die Veterinärgewerkschaft veröffentlichten eine schriftliche Presseerklärung zur Feststellung einer Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) bei einem türkischen Zyprioten im Süden Zyperns. In der Erklärung wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, Hygiene-, Biosicherheits- und Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens in der Futtermittelproduktionskette im Norden Zyperns zu überarbeiten.
Prionenerkrankungen umfassen tödliche Erkrankungen des Nervensystems wie die Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE), Scrapie bei Schafen und Ziegen sowie die menschliche Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Diese Krankheiten beruhen auf einer strukturellen Zerstörung von Proteinen und führen zu einer irreversiblen Degeneration des Gehirns. Scrapie ist besonders für seine Ansteckungsgefahr und die lange Inkubationszeit bekannt, was eine unbemerkte Ausbreitung in Herden über Jahre hinweg ermöglicht, insbesondere bei Schafen und Ziegen.
Im Süden Zyperns werden Programme zur Ausrottung und Überwachung der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) und Scrapie gemäß den Vorschriften der Europäischen Union umgesetzt. Nach der Schlachtung wird Vieh aus Risikogruppen auf Prionen getestet, und bestimmte Gewebe dürfen nicht in die Nahrungsmittelkette gelangen. Zur Bekämpfung von Scrapie werden genetische Resistenztests durchgeführt, Hochrisikotiere aus den Herden entfernt und Biosicherheitsmaßnahmen auf den Farmen eingeführt.
Im Norden Zyperns gibt es weder ein landesweites Screening-Programm noch einen Präventionsplan gegen diese Krankheiten. Dies stellt ein Risiko für den Viehsektor und die öffentliche Gesundheit dar.
Die von der Veterinärmedizinischen Vereinigung in der Reihenfolge der Wichtigkeit bekannt gegebenen Vorsichtsmaßnahmen sind:
Schließung nicht lizenzierter und unkontrollierter Schlachthöfe sowie Anpassung bestehender Schlachthöfe an Hygienestandards und gesetzliche Vorschriften.
Verhinderung, dass für Prionenerkrankungen risikobehaftete Organe in die Nahrungskette gelangen, und deren sichere Entsorgung in Schlachthöfen.
Organisation regelmäßiger Überwachung und Labortests auf Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) und Scrapie.
Bestimmung und Züchtung genetisch resistenter Linien gegen Scrapie bei kleinen Wiederkäuern und deren Verbreitung unter den Erzeugern.
Erhöhung der finanziellen und personellen Kapazität der Veterinärabteilung.
Die Veterinärmedizinische Vereinigung erklärte, dass das Problem des Personal- und Budgetmangels der Abteilung gelöst werden müsse. In der Erklärung wurde darauf hingewiesen, dass jüngste Ausbrüche von Krankheiten wie der Blauzungenkrankheit und der Schaf- und Ziegenpocken die Ineffektivität der bestehenden Struktur gezeigt haben.
Die Erklärung endet mit folgendem Aufruf:
„Wir fordern alle Behörden, insbesondere das Ministerium für Landwirtschaft und natürliche Ressourcen, auf, sofort wissenschaftlich fundierte Maßnahmen zu ergreifen. Eine ordnungsgemäße Kontrolle und Überwachung wird sowohl den Schutz unseres Viehbestands gewährleisten als auch die Sicherheit der Lebensmittel auf dem Tisch der Öffentlichkeit sichern.“
Es wurde erklärt, dass kein Grund zur öffentlichen Besorgnis bestehe und keine Notwendigkeit, den Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten aus registrierten und veterinärmedizinisch geprüften Schlachthöfen einzuschränken. Es wurde betont, dass die Krankheit nicht von Mensch zu Mensch übertragen wird und dass das Risiko durch die Verhinderung des Eintritts von Hochrisikogewebe in die Nahrungskette kontrolliert werden kann.
„Es sollte nicht vergessen werden, dass die frühzeitige Prävention von Prionenerkrankungen Leben rettet. Dieses Risiko kann durch transparenten und entschlossenen, auf wissenschaftlichem Wissen basierenden Kampf beseitigt werden“, heißt es in der Erklärung.
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