Skandal in der Türkei: Universitätsprofessoren wegen Verzögerung von Behandlungen und Versicherungsbetrug angeklagt
Am Medizinischen Zentrum der Akdeniz Universität in Antalya, Türkei, ist ein großer Skandal ausgebrochen. Der ehemalige Vize-Rektor der Universität und drei Professoren werden beschuldigt, Patientenbehandlungen verzögert, ihre Position missbraucht und finanzielle Manipulationen im Zusammenhang mit dem staatlichen Versicherungssystem SGK begangen zu haben.
Nach interner Untersuchung der Universität haben die Professoren M.T., A.B.T., U.O. und Dozent M.A. Operationen bei Krebspatienten absichtlich verzögert, wobei formale Gründe wie „keine Betten auf der Intensivstation“ oder „Beschäftigung der Spezialisten“ angegeben wurden. Gleichzeitig erhielten Patienten, die dem Klinikpersonal nahestanden, offenbar Behandlungen außer der Reihe.
Die Untersuchung deckte auch Fälle von Manipulationen in medizinischen Aufzeichnungen auf. Einige Operationen und Verfahren wurden als durchgeführt dokumentiert, obwohl sie tatsächlich nicht durchgeführt wurden; in manchen Fällen wurden die gleichen Maßnahmen doppelt aufgezeichnet, was illegale Zusatzleistungen aus SGK-Mitteln ermöglichte.
Neben finanziellen Verstößen werden die Professoren auch beschuldigt, psychologischen Druck auf das jüngere Personal und Doktoranden ausgeübt zu haben. In den Berichten der Kommission wird darauf hingewiesen, dass junge Fachkräfte bedroht, vom Forschungszugang ausgeschlossen und gezwungen wurden, Aufgaben zu übernehmen, die nicht zu ihren beruflichen Pflichten gehörten. Mehrere Betroffene berichteten von systematischem Mobbing und mussten die Universität verlassen.
Die Disziplinarkommission der Universität empfahl die Entlassung aller vier Mitarbeiter und übergab die Unterlagen an den türkischen Rat für Hochschulbildung (YÖK) zur endgültigen Entscheidung.
Der Vorfall löste große öffentliche Resonanz aus. Türkische Menschenrechtsaktivisten und Studentenorganisationen forderten eine unabhängige Untersuchung und betonten, dass solche Fälle das Vertrauen in staatliche medizinische und Bildungseinrichtungen untergraben.
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