Skandal in der Türkei: Hunderte Fußballschiedsrichter beim Wetten erwischt

In der Türkei ist einer der größten Skandale der nationalen Fußballgeschichte ausgebrochen. Eine fünfjährige Untersuchung der Türkischen Fußballföderation (TFF) zeigte, dass Hunderte Schiedsrichter und Funktionäre Online-Wettkonten hatten und viele von ihnen aktiv auf Sportereignisse wetteten — darunter auch Spiele, die sie selbst leiteten.
Von 571 überprüften Offiziellen hatten 371 Wettkonten und 152 platzierten aktiv Wetten. Darunter befanden sich sieben Schiedsrichter der Süper Lig und Ersten Liga sowie 15 Linienrichter. Ein Schiedsrichter setzte 18.227 Wetten in fünf Jahren, weitere 42 jeweils über tausend.
Nach Veröffentlichung der Ergebnisse leitete die TFF Disziplinarverfahren ein. Laut Verbandsregeln drohen betroffenen Schiedsrichtern bis zu ein Jahr Suspendierung. FIFA jedoch sieht härtere Strafen vor — bis zu drei Jahren Sperre und Geldbußen von bis zu £95.000.
TFF-Präsident Ibrahim Hacıosmanoğlu sagte, die Föderation werde „keinerlei Verstöße gegen Fair Play tolerieren“ und versprach, korrupte Schiedsrichter zu entfernen. Auch Ethikkommissionen und Staatsanwaltschaft ermitteln.
Viele türkische Vereine begrüßten das Vorgehen und nannten es eine Chance für einen „Neuanfang“. Fans erinnern an José Mourinhos Worte, wonach „nicht einzelne Schiedsrichter das Problem sind, sondern das System“. Online trendet der Hashtag „#MourinhoHakliydi“ („Mourinho hatte recht“).
Experten sehen darin die größte Vertrauenskrise im türkischen Fußballschiedsrichterwesen seit Jahrzehnten. Die TFF will die vollständigen Ergebnisse bald veröffentlichen.
Sie könnten auch interessiert sein an:
- Mann im Norden Zyperns festgenommen, nachdem er ein Auto mit Benzin übergossen und mit Branddrohung gedroht hatte
- Arbeitsministerium und Türkisch-Zyprische Industrie- und Handelskammer unterzeichneten Protokoll
- Bis zu 70 % der Frauen nach der Geburt in Nordzypern leiden an postnataler Depression
- In Nordzypern wird vor einer Zunahme der gefährdeten Bürger gewarnt
- In Lapta wurde der Strand „Camelot“ unter militärische Verwaltung gestellt: Zugang für Zivilisten geschlossen

