Cyprus, Nicosia

UNESCO-Stätten auf Zypern

Aktualisiert: 4 wochen vor
Möchten Sie FAQ hinzufügen?
Kirchen mit Wandmalereien im Troodos-Gebirge

Zypern ist eine Insel, auf der sich Handelsrouten, Kulturen und Religionen kreuzten. Hier begegneten sich Griechen, Phönizier, Byzantiner und Venezianer, die Tempel, Mosaike und Festungen hinterließen. Mehrere Sehenswürdigkeiten der Insel sind in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen worden, unter denen die Kirchen mit Wandmalereien im Troodos-Gebirge einen besonderen Platz einnehmen.

Im Herzen der Insel, im Troodos-Gebirge, verbirgt sich ein einzigartiges architektonisches Ensemble – zehn byzantinische Kirchen und ein Kloster, die in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurden. Erbaut zwischen dem 11. und 16. Jahrhundert, haben sie außergewöhnliche Fresken und Ikonen bewahrt, die Meisterwerke der byzantinischen Kunst sind.

Von außen wirken diese Kirchen bescheiden – Steinmauern, Holzdächer, Stille und Bergluft. Doch im Inneren eröffnet sich eine faszinierende Welt der Malerei: Szenen aus dem Evangelium, Apostel- und Heiligenfiguren, dargestellt mit beeindruckender Ausdruckskraft und leuchtenden Farben. Die Fresken haben Jahrhunderte überdauert und ihre Intensität und spirituelle Kraft bewahrt.

Zu den bekanntesten Kirchen des Komplexes gehören die Kirche des Heiligen Nikolaus vom Dach (Agios Nikolaos tis Stegis), die Kirche der Jungfrau Maria von Asinou in Nikitari, das Kloster des Heiligen Johannes Lampadistis in Kalopanagiotis, die Kirche des Erzengels Michael in Pedoulas und die Kirche des Heiligen Kreuzes in Pelendri. Jede von ihnen spiegelt die Entwicklung der byzantinischen Malerei auf Zypern und den Einfluss der Schule von Konstantinopel wider.

Ein Besuch der Kirchen des Troodos ist nicht nur eine Begegnung mit Architektur, sondern ein Eintauchen in das spirituelle Erbe der Insel, wo Glaube, Kunst und Geschichte zu einer Einheit verschmelzen.
Neolithisches Dorf Chirokitia

Im Süden Zyperns, zwischen Larnaka und Limassol, liegt das neolithische Dorf Chirokitia – eines der ältesten archäologischen Denkmäler im östlichen Mittelmeerraum. Es stammt aus dem 7.–4. Jahrtausend v. Chr. und gilt als wichtiges Zeugnis des Übergangs von einer nomadischen zu einer sesshaften Lebensweise.

Die Bewohner von Chirokitia bauten runde Lehmhäuser mit steinernen Fundamenten. Jedes Haus hatte mehrere Räume: zum Schlafen, Kochen und Lagern von Getreide. Archäologen fanden hier Keramik, Steinwerkzeuge und Gräber, die einen Einblick geben, wie die ersten Gemeinschaften auf Zypern lebten.

Chirokitia ist ein Fenster in die ferne Vergangenheit. Beim Spaziergang zwischen den steinernen Fundamenten kann man sich vorstellen, wie eine der ersten Siedlungen der Menschheit aussah. Diese archäologische Stätte ist ein Symbol für den Erfindungsgeist und den Beginn der Zivilisation auf der Insel.

Die antike Stadt Paphos

Paphos ist eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Zyperns und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Geschichte der Stadt reicht bis in die Jungsteinzeit zurück, und in der Antike wurde sie zu einem wichtigen religiösen Zentrum, das mit dem Kult der Göttin Aphrodite verbunden war.

Der Legende nach wurde Aphrodite aus dem Meerschaum bei dem Felsen Petra tou Romiou geboren. Später wurde hier ein Tempel errichtet, der zum Zentrum der Verehrung wurde. Heute bewahrt der Archäologische Park Nea Paphos die Überreste antiker Villen, Theater, Basiliken und Thermen. Besonders wertvoll sind die Mosaiken der Villen des Dionysos, Theseus, Aion und Orpheus – Meisterwerke der antiken Kunst, die Szenen aus Mythen und Legenden darstellen.

In der Nähe des Parks befinden sich die Königsgräber – unterirdische Grabanlagen aus der hellenistischen Zeit, die in den Fels gehauen sind. Trotz ihres Namens wurden hier keine Herrscher, sondern Adlige bestattet. Die Größe und Architektur des Komplexes sind beeindruckend – Säulen, Bögen und dekorative Elemente wurden direkt in den Stein gehauen.

Paphos vereint die Geschichte mehrerer Epochen – von der mykenischen bis zur byzantinischen. Es ist ein lebendiges Zeugnis der kulturellen Entwicklung Zyperns, bei dem jede archäologische Schicht eine neue Seite seiner Vergangenheit offenbart.

Warum es wichtig ist, diese Orte zu besuchen

Die UNESCO-Stätten auf Zypern sind nicht nur architektonische Denkmäler. Sie sind die Geschichte der Insel, erzählt in der Sprache von Stein, Kunst und Glauben. Sie ermöglichen es, zu verstehen, wie sich die Kultur Zyperns entwickelte und warum diese kleine Insel eine bedeutende Rolle in der Geschichte des östlichen Mittelmeers spielte.

Der Besuch dieser Orte erfordert Zeit und Aufmerksamkeit für Details. Die Kirchen des Troodos besucht man am besten im Frühling oder Herbst, wenn weniger Touristen da sind und die Berge besonders schön sind. In Paphos sollte man mindestens einen Tag einplanen, um den archäologischen Park, die Gräber und den alten Hafen zu sehen. Die Fahrt nach Chirokitia ist eine Reise über siebentausend Jahre hinweg – bis zu den Anfängen der menschlichen Zivilisation.

Zypern ist eine Insel, auf der Vergangenheit und Gegenwart nebeneinander existieren. Hier kann man am Morgen Fresken aus dem 11. Jahrhundert sehen und am Abend den Sonnenuntergang über dem Meer genießen. In dieser Verbindung von Altertum und lebendiger Gegenwart liegt der besondere Zauber der Insel.

Nur registrierte Benutzer können Kommentare hinterlassen. Um einen Kommentar abzugeben,melden Sie sich bei Ihrem Konto an oder erstellen Sie ein neues →