Das British Museum löst in Griechenland Empörung über eine Party zwischen den Parthenon-Skulpturen aus
Die Entscheidung der Leitung des British Museum, ein Wohltätigkeits-Galadinner in dem Saal abzuhalten, in dem die Marmorskulpturen des Parthenon ausgestellt sind, hat bei den griechischen Behörden heftige Reaktionen ausgelöst. Die Veranstaltung mit dem Titel „Pink Ball“ versammelte rund 800 Gäste, darunter Prominente und Geschäftsleute. Der Ticketpreis für das Abendessen betrug etwa 2.000 Pfund Sterling.
Besonders empörend war, dass das Abendessen direkt zwischen den Exponaten stattfand, die seit Jahren Gegenstand eines Streits zwischen London und Athen sind. Das griechische Ministerium für Kultur und Sport bezeichnete die Veranstaltung als „Provokation“ und „Respektlosigkeit gegenüber dem kulturellen Erbe des Landes“. In Athen betonte man, dass eine solche Nutzung der Artefakte das Vertrauen in das Museum als Hüter der Weltkultur untergräbt.
Die griechischen Behörden erinnerten daran, dass die Parthenon-Marmore (oder „Elgin-Marbles“) zu Beginn des 19. Jahrhunderts vom britischen Diplomaten Lord Elgin aus Athen entfernt und später an das British Museum verkauft wurden. Griechenland fordert seit Jahrzehnten ihre Rückgabe und behauptet, die Entfernung sei illegal gewesen.
Das Museum erklärte seinerseits, die Skulpturen stünden unter zuverlässigem Schutz und die Wohltätigkeitsveranstaltung diene der Mittelbeschaffung für die Erhaltung der Sammlung und Bildungsprogramme. In Athen hält man diese Erklärungen jedoch für unzureichend und sieht darin „ein weiteres Beispiel für Missachtung des kulturellen Erbes anderer Nationen“.
Experten sind der Ansicht, dass dieser Vorfall die Verhandlungen zwischen Großbritannien und Griechenland über eine mögliche Rückgabe der Parthenon-Skulpturen erschweren könnte, die weiterhin eines der heikelsten Themen im Bereich des internationalen Kulturerbes darstellen.
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