Buchhalterin zu acht Jahren Haft verurteilt wegen Veruntreuung von €3,2 Millionen von einem Unternehmen
Das Strafgericht in Limassol verurteilte eine 54-jährige Buchhalterin zu acht Jahren Gefängnis, weil sie mehr als €3,2 Millionen von der Unternehmensgruppe, bei der sie angestellt war, veruntreut hatte. Das Gericht befand sie des groß angelegten Betrugs schuldig, der sich zwischen 2017 und 2020 ereignete.
Im Rahmen der Ermittlungen wurde festgestellt, dass die Angeklagte systematisch Dokumente fälschte, Mittel durch fingierte Zahlungen unterschlug, Buchhaltungsdaten manipulierte und Finanzdokumente vernichtete. Laut Gericht fälschte die Frau 198 Zahlungsanweisungen und eignete sich große Geldbeträge an, wobei sie deren Herkunft verschleierte.
Außerdem versteckte sie Vermögenswerte im Wert von rund €3,5 Millionen, obwohl sie wusste, dass diese aus kriminellen Handlungen stammten. In ihrem Besitz wurden Immobilien und Bankkonten im Wert von Hunderttausenden Euro gefunden. Ein Teil des Vermögens wurde bereits eingefroren.
Das Gericht befasste sich auch mit dem Fall ihres 68-jährigen Ehemannes, der laut Ermittlungen an dem Plan beteiligt war, indem er half, die kriminellen Aktivitäten seiner Frau zu verschleiern. Er wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt, die jedoch für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden. Das Gericht stellte fest, dass der Mann unter dem Einfluss seiner Frau handelte und kein Drahtzieher war.
Die Anklagen gegen die Frau umfassten Urkundenfälschung, Unterschlagung, Geldwäsche und Verstöße gegen das Buchführungsgesetz. Die Staatsanwaltschaft brachte 34 Zeugen vor, die Verteidigung 12. Insgesamt umfasste der Fall mehr als 800 Anklagepunkte. Das Urteil wurde in einem 360-seitigen Dokument festgehalten.
Bei der Urteilsverkündung berücksichtigte das Gericht das Alter der Angeklagten, ihren Gesundheitszustand, das Fehlen früherer Verurteilungen und die langen Verzögerungen beim Prozessbeginn. Trotzdem wurden die Verbrechen als äußerst schwerwiegend eingestuft und beschädigten das Vertrauen in die Unternehmenswelt erheblich.
Dieser Fall zählt zu den aufsehenerregendsten Finanzdelikten in Zypern in den letzten Jahren.