„Geh in deine Heimat“: Beschwerde eines Pakistaners über einen rassistischen Prüfer in der zyprischen Transportbehörde wurde fünf Jahre lang ignoriert

Die Ombudsfrau Zyperns veröffentlichte einen Bericht über eine aufsehenerregende Beschwerde, die das Amt für Straßenverkehr fast fünf Jahre lang nicht bearbeitet hatte. Laut dem Beschwerdeführer, einem Pakistaner, verweigerte ein Fahrprüfer die Zulassung zur praktischen Prüfung und sagte: „Verlass mein Büro und mein Land. Geh zurück in deine Heimat. Ich gebe dir nichts.“
Die Beschwerde wurde am 19. September 2020 eingereicht. Der Mann behauptete, dass der Prüfer ihn während der theoretischen Prüfung vor allen fragte, woher er komme, und nach der Antwort „Pakistan“ erklärte, er befürworte keine Führerscheine für Ausländer. Trotz richtiger Antworten erklärte der Prüfer den Kandidaten für „durchgefallen“ und verweigerte die Zulassung zum praktischen Teil. Er sagte außerdem, dass der Mann bei einer erneuten Anmeldung sicherstellen solle, dass ein anderer Prüfer die Prüfung durchführt — sonst „werde das Ergebnis dasselbe sein“.
Nach der Prüfung wiederholte der Prüfer laut dem Beschwerdeführer den groben Satz: „Verlass mein Büro und mein Land.“
Die Ombudsfrau schickte am 22. Oktober 2020 das erste Schreiben an die Behörde, gefolgt von acht weiteren Mahnungen, die letzte im September 2024. Eine Antwort blieb aus. Erst nach einer offiziellen Ladung des Direktors zur Befragung reagierte die Behörde — am 30. Mai 2025, also fünf Jahre und 11 Schreiben später.
In ihrer Antwort erklärte die Behörde, eine Untersuchung sei „unmöglich“, da zu viel Zeit vergangen sei, betonte jedoch, dass der beschuldigte Prüfer „einer der erfahrensten“ sei und die Prüfungsergebnisse „nicht auf Diskriminierung hindeuten“.
Im Bericht der Ombudsfrau heißt es jedoch, dass die Unmöglichkeit der Untersuchung auf das Verhalten der Behörde selbst zurückzuführen sei, die die Anfragen ignoriert habe. Dies stelle einen Gesetzesverstoß und eine Respektlosigkeit gegenüber dem Ombudsbüro und den Bürgern dar.
Obwohl die Untersuchung die Vorwürfe nicht bestätigen oder widerlegen konnte, werfen das lange Schweigen der Behörde und das fehlende ausdrückliche Zurückweisen der rassistischen Aussagen ernsthafte Zweifel an der Integrität des Prüfers auf, erklärte Ombudsfrau Maria Stylianou-Lottides.
Sie empfiehlt, die interne Bearbeitung von Beschwerden zu stärken, um Objektivität, Transparenz und gleiche Behandlung aller Kandidaten — unabhängig von ihrer Herkunft — sicherzustellen.
Sie könnten auch interessiert sein an:
- Haushalt des Staatlichen Stipendienfonds Zyperns mit 10 Mio. € genehmigt; zusätzliche 1,7 Mio. € bereitgestellt
- Erste Flamingos erreichen Aliki Larnaca, Zahl hat in zehn Jahren abgenommen
- 65.000 zyprische Familien erhalten Weihnachtszuschüsse: wer bekommt im Dezember wie viel?
- In Limassol wurde ein 6-jähriges Mädchen bewusstlos vom Boden eines Schwimmbeckens geborgen: Kind im Makarios-Krankenhaus
- Inklusives Café in Nikosia: Menschen mit Autismus werden Mitarbeitende

