Zypern in Flammen: Evakuierungen, Opfer und internationale Hilfe
Seit dem 23. Juli erlebt Zypern eine der verheerendsten Katastrophen der letzten Jahre – gewaltige Waldbrände haben die Bergregionen von Limassol und teilweise auch Paphos erfasst. Die Flammen breiteten sich rasch vom Dorf Malia über Dutzende Kilometer aus und zerstörten Häuser, Infrastruktur und Wälder. Laut offiziellen Angaben geriet das Feuer aufgrund extremer Hitze, trockener Luft und starker Winde mit bis zu Windstärke 8 nach Beaufort außer Kontrolle.
Mehr als 14 Dörfer und Campingplätze, darunter Lofou, Vouni, Souni–Zanatzia, Vasa Kilaniou, Kivides und andere, wurden evakuiert. Auch Kinder aus einem Sommerlager in Kato Platres wurden aus der Gefahrenzone gebracht – Busse mit Kindern gerieten ins Zentrum des Feuers, doch den Fahrern gelang es, die Route zu ändern und eine Tragödie zu verhindern.
Todesopfer und Verletzte:
Auf der Straße zwischen Lania und Alassa sowie bei Platres wurden zwei Tote in ausgebrannten Fahrzeugen gefunden. Mehr als 10 Menschen, darunter ein 73-jähriger Mann, wurden mit Verbrennungen und Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Die Krankenhäuser wurden in den Notfallmodus versetzt, die Brandverletztenstation in Nikosia ist in höchster Alarmbereitschaft.
Zerstörung und Schäden:
Das Dorf Souni wurde vollständig zerstört. In Vouni brannte eine Kapelle nieder, in Vasa Kilaniou wurden Häuser und ein Hotel beschädigt, im Zentrum von Lofou kam es zu erheblichen Schäden. In den betroffenen Dörfern fiel der Strom aus, Kommunikationsleitungen wurden zerstört. Die Massenflucht verursachte Staus und Chaos auf den Straßen.
Rettungseinsatz:
Etwa 300 Feuerwehrleute, 75 Fahrzeuge, 14 Luftfahrzeuge und Hunderte Freiwillige sind im Einsatz. Nachts wurde die Luftunterstützung eingestellt, doch mit Sonnenaufgang wieder aufgenommen. Der Notfallplan wurde aktiviert, Zypern forderte internationale Hilfe an. Am 24. Juli wird die Ankunft von Flugzeugen und Hubschraubern aus Jordanien und Spanien erwartet.
Hilfs- und Unterbringungszentren:
Dutzende Notunterkünfte wurden in Limassol und ländlichen Regionen eingerichtet. Das Ploutis-Servas-Zentrum, der Alphamega-Supermarkt in Trimiklini, Schulen, Cafés, Kulturzentren und Gewerkschaften nehmen Evakuierte auf und versorgen sie mit Unterkunft, Wasser und Nahrung.
Feuertornado und neue Brandherde:
In den Bergen von Limassol wurde ein Feuertornado beobachtet – ein Feuerwirbel mit Temperaturen bis zu 1090 °C und Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h. Die NASA registrierte über 50 Brandherde. Lokale Brände dauern in den Regionen Marathounda – Episkopi – Axylou (Paphos) an.
Offizielle Warnungen:
Das Innenministerium fordert die sofortige Evakuierung aller Bewohner aus Bergdörfern und Tourismusgebieten. Die Bürger werden aufgefordert, sich von der Gefahrenzone fernzuhalten, den Anweisungen der Polizei zu folgen und aktuelle Informationen zu beachten. Wichtige Straßen wie Trimiklini – Lania – Alassa wurden gesperrt.
Internationale Reaktion:
Der Präsident Zyperns koordiniert die Einsatzkräfte vor Ort. Der Führer der TRNZ, Ersin Tatar, bot an, Ausrüstung und Personal bereitzustellen. Auch Frankreich und das Vereinigte Königreich haben ihre Hilfe angeboten.
Ursachen:
Erste Erkenntnisse deuten auf Fahrlässigkeit oder Brandstiftung hin. Solche Delikte kommen im Sommer in Südeuropa häufig vor.
Sie könnten auch interessiert sein an:
- Überleben auf neue Art: Wie die Generation Z mit toxischer Bürokultur umgeht
- Das Gericht wird die Rechtmäßigkeit einer Durchsuchung in einem CBD-Laden in Limassol nach einer Beschwerde des Unternehmens überprüfen
- Das Forstministerium Zyperns erinnert an das Verbot von illegalem Camping und Lagerfeuern in Wäldern
- Baukosten auf Zypern im Jahr 2025: Wie viel kostet ein Quadratmeter Wohnraum, Hotels und Kliniken
- In Limassol wurde eine neue Masern-Infektionskette festgestellt — vier Kinder und ein Erwachsener gehören zu den Erkrankten