Zypern schließt das Staatsbürgerschaft-durch-Investition-Programm
Am 2. Oktober genehmigte das Kabinett von Zypern ein Paket von Änderungen zum Gesetz über das Zivilregister, das die gesetzliche Regelung beseitigt, die es erlaubte, ausländischen Investoren die Staatsbürgerschaft unter Umgehung der allgemeinen Einbürgerungsvoraussetzungen zu gewähren. Es geht um die Streichung von Unterabsatz (2) von Artikel 111A, der zuvor dem Ministerrat das Recht gab, Unternehmer, Investoren und deren Familienmitglieder im Rahmen des inzwischen aufgehobenen Programms für Staatsbürgerschaft durch Investitionen (CIP) einzubürgern. Jede zukünftige Wiederaufnahme eines „Pass-für-Investition“-Programms erfordert nun ein separates Gesetz, das vom Parlament genehmigt wird.
Nach Angaben des Regierungssprechers Konstantinos Letimbiotis wurden die Änderungen auf Grundlage von Empfehlungen des Generalstaatsanwalts und in Abstimmung mit der Europäischen Kommission vorbereitet. Ihr Zweck ist nicht nur die Regelung des Verfahrens zur Entziehung der Staatsbürgerschaft, sondern auch die endgültige Beseitigung der Möglichkeit, das Investitionsprogramm wieder einzuführen. Nach der Genehmigung durch das Kabinett werden die Unterlagen zur Beratung und Abstimmung an das Parlament weitergeleitet.
Die Änderungen führen auch zusätzliche Verfahrensgarantien und Transparenzmaßnahmen ein. Personen, deren zyprische Staatsbürgerschaft durch einen Regierungsbeschluss entzogen wird, haben 60 Tage Zeit, um Berufung bei einem unabhängigen Ausschuss einzulegen. Außerdem ist das Innenministerium verpflichtet, Mitteilungen über jede Entscheidung zur Entziehung der Staatsbürgerschaft im Amtsblatt zu veröffentlichen.
Die Änderungen hängen mit dem langjährigen Skandal um die sogenannten „Goldenen Pässe“ zusammen, dessen Programm 2020 im Zuge von Ermittlungen und Druck seitens der EU beendet wurde. Wie Letimbiotis erklärte, hat die Regierung von Nikos Christodoulides seit März 2023 150 Pässe widerrufen — bei 41 Investoren und 109 Familienmitgliedern.
Damit ergreifen die Behörden Maßnahmen, um alle rechtlichen Schlupflöcher endgültig zu schließen, die es ermöglichten, die standardmäßigen Einbürgerungskriterien wie Aufenthaltsdauer, Griechischkenntnisse, gesellschaftliche Integration, Eigentum und stabiles Einkommen zu umgehen. Die volle Rechtswirkung der Änderungen tritt nach der Genehmigung durch das Parlament in Kraft.
Sie könnten auch interessiert sein an:
- Erste Fahrzeuge in Zypern aufgrund defekter Takata-Airbags außer Betrieb genommen
- Freiwilliger Militärdienst für Frauen in Zypern: nur eine Bewerbung eingegangen
- Die Mavrokolympos-Talsperre ist instand gesetzt und bereit, Wasser aufzunehmen
- Kontrollausschuss schlägt Alarm wegen Trinkwasserqualität und Dammsicherheit auf Zypern
- Tierärzte auf Zypern schlagen ein landesweites Programm zur Sterilisation von streunenden Katzen vor