Cyprus, Nicosia

Zyprer belegen den zweiten Platz in der EU bei der Dauer der Arbeitswoche

21.08.2025 / 17:20
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Laut den neuesten Daten des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) für 2024 weist Zypern eine der höchsten Quoten von Beschäftigten auf, die mehr als 49 Stunden pro Woche in ihrem Hauptjob arbeiten. Der Anteil solcher Arbeitnehmer auf der Insel beträgt 10% und liegt damit nur hinter dem Spitzenreiter Griechenland (12,4%) und vor Frankreich (9,9%). In der gesamten EU lag der Anteil der Beschäftigten, die mehr als 49 Stunden pro Woche arbeiten, bei 6,6%, was einen Abwärtstrend widerspiegelt — 2014 lag dieser Wert bei 9,8%, 2019 bei 8,4%.

Diese Statistik zeigt deutlich, dass das Problem der Arbeitsüberlastung in einigen EU-Ländern weiterhin besteht, und wirft Fragen hinsichtlich der Work-Life-Balance auf. Ein hoher Anteil an Überstunden bedeutet erhöhte Gesundheitsrisiken für die Mitarbeiter und weist auf mögliche Mängel in der Arbeitsorganisation hin.

Interessant ist, dass der Beschäftigungsstatus die Wahrscheinlichkeit von Überstunden stark beeinflusst. Unter Selbstständigen arbeiteten 27,5% mehr als 49 Stunden pro Woche, was deutlich höher ist als bei Angestellten — dort waren es nur 3,4%. Dies spiegelt den Charakter der Selbstständigkeit wider: der Wunsch nach höherem Einkommen, Beschäftigungsunsicherheit und das Fehlen klar geregelter Arbeitsnormen führen oft zu langen Arbeitszeiten.

Darüber hinaus treten Überstunden vor allem in Berufen auf, die hohe Verantwortung und langfristige Aufgaben erfordern. Unter den Berufsgruppen arbeiteten insbesondere qualifizierte Land-, Forst- und Fischereifachkräfte überdurchschnittlich lange — 26,2% von ihnen mehr als 49 Stunden pro Woche, gefolgt von Managern mit 21,1%. Dies unterstreicht die Problematik in Sektoren, die körperliche Arbeit, schnelle Reaktionen und oft flexible Arbeitszeiten erfordern.

Niedrige Überstundenquoten wurden in den baltischen und osteuropäischen Ländern verzeichnet: Bulgarien — 0,4%, Lettland — 1,0%, Litauen — 1,4%. Diese Situation könnte Unterschiede in der Arbeitskultur, den wirtschaftlichen Standards oder gesetzlichen Beschränkungen der Arbeitszeit widerspiegeln.

Damit bestätigen die Eurostat-Daten für 2024 einen kontinuierlichen Rückgang des Anteils übermäßig arbeitender Beschäftigter in der EU insgesamt, zeigen jedoch auch erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern, Beschäftigungsformen und Berufen. Mit einem Anteil von 10% bleibt Zypern einer der Spitzenreiter bei Überstunden, nur hinter Griechenland, und lenkt die Aufmerksamkeit auf Fragen der Regulierung der Arbeitszeit und der Sicherstellung einer ausgewogenen Work-Life-Balance.

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