In Zypern wird ein Gesetz zur Internetkontrolle für Jugendliche unter 16 Jahren vorbereitet

In Zypern sollen neue Maßnahmen zur Kontrolle des Internetzugangs für Jugendliche unter 16 Jahren eingeführt werden, nach dem Vorbild Griechenlands. Ein von DISY-Abgeordnetem Dimitris Dimitriou ausgearbeiteter Gesetzentwurf wurde dem Parlament vorgelegt. Ziel ist es, Minderjährige besser vor digitalen Risiken wie unangemessenen Inhalten, Internetsucht und dem Zugang zu Erwachsenenmaterialien zu schützen.

Derzeit liegt das Mindestalter für selbstständigen Internetzugang auf Zypern bei 14 Jahren. Der Initiator schlägt jedoch vor, es auf 16 Jahre anzuheben, da in den meisten EU-Ländern bereits strengere Vorschriften gelten. „Die weltweite Praxis zeigt, dass Staaten die Alterskontrolle im Internet und in sozialen Netzwerken zunehmend verschärfen. Die Altersgrenze steigt, und in den meisten EU-Ländern liegt sie bereits über 14 Jahren“, betonte Dimitriou. Er erklärte, dass eine Gesetzesänderung allein nicht ausreiche — es müsse auch ein wirksamer Mechanismus zur Altersüberprüfung und -kontrolle eingeführt werden.

Der Entwurf sieht die Einführung elektronischer Identifikationssysteme für Nutzer und erweiterte Möglichkeiten der elterlichen Kontrolle vor. Die zyprischen Behörden wollen dabei auf die Erfahrungen Griechenlands zurückgreifen, wo ähnliche Lösungen entwickelt werden. Insbesondere wird dort ein Programm vorbereitet, das soziale Netzwerke filtert und Websites blockiert, die Online-Wetten, Pornografie, Alkohol oder Tabakwaren anbieten. Der Zugang zu solchen Inhalten soll nur volljährigen Nutzern erlaubt sein.

Eines der zentralen Instrumente des griechischen Modells ist die App Kids Wallet, die auf dem Gerät des Kindes installiert und von Eltern oder Erziehungsberechtigten verwaltet wird. Der Start des Systems in Griechenland ist für Ende Oktober geplant. In Zypern wurde bereits Anfang des Jahres über die Einführung einer ähnlichen App diskutiert. Die Behörden wollen die ersten Ergebnisse des griechischen Projekts abwarten, um die Erfahrungen an lokale Gegebenheiten anzupassen.

Die Europäische Kommission hat die griechische Initiative unterstützt und angekündigt, ähnliche Systeme zur digitalen Altersverifikation in Frankreich, Spanien, Italien und Dänemark zu testen.

Der zyprische Gesetzentwurf zeigt somit den Willen der Behörden, die digitale Sicherheit von Minderjährigen zu stärken, seine Umsetzung hängt jedoch von den Erfahrungen Griechenlands und der Bereitschaft der nationalen Infrastruktur ab, solche Technologien zu übernehmen.