In Zypern gibt es keine systematische Unterstützung für Demenzpatienten

In Zypern fehlt weiterhin ein umfassendes staatliches Programm zur Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihren Familien, so öffentliche Organisationen und medizinische Experten.
Nach ihren Angaben nimmt die Zahl der Demenzpatienten auf der Insel stetig zu, doch staatliche Strukturen bieten keine angemessene medizinische, soziale oder psychologische Betreuung. Es gibt keine spezialisierten staatlichen Tageszentren, keine langfristigen Unterstützungsprogramme oder finanzielle Leistungen für Familien, die Patienten pflegen.
Verwandte der Patienten berichteten Journalisten, dass die Pflege vollständig auf ihren Schultern lastet. Die meisten Familien müssen Pfleger und Medikamente selbst bezahlen, was eine erhebliche finanzielle und emotionale Belastung darstellt. „Wir sind mit dem Problem völlig allein gelassen. Der Staat sieht uns nicht“, sagte eine Teilnehmerin einer Initiativgruppe zur Unterstützung von Demenzkranken.
Öffentliche Organisationen fordern die Behörden auf, eine nationale Demenzstrategie zu entwickeln, ähnlich wie in vielen EU-Ländern. In dem Dokument sollten Mittel für spezialisierte Zentren, Vergünstigungen für pflegende Angehörige und erweiterter Zugang zu medizinischen Dienstleistungen vorgesehen werden.
Experten betonen zudem die Notwendigkeit, Programme zur Früherkennung einzuführen und medizinisches Personal zu schulen, da eine rechtzeitige Erkennung den Krankheitsverlauf verlangsamen und die Lebensqualität der Patienten verbessern kann.
Vertreter von Gesundheitsverbänden haben beim Gesundheitsministerium von Zypern ein Gesuch eingereicht, in dem sie die Einrichtung einer Arbeitsgruppe und die Aufnahme von Demenzfragen in die nationalen politischen Prioritäten fordern.
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