Schüler in Zypern boykottierten den Unterricht wegen schlechter Infrastruktur
Schüler von Mittel- und Oberschulen in Zypern hielten heute einen zweistündigen Unterrichtsboykott ab — während der dritten und vierten Stunde — als Protest gegen den unzureichenden Zustand der Schul-Infrastruktur. Hauptgründe für die Unzufriedenheit waren defekte Klimaanlagen, häufige Stromausfälle und ein allgemeines Gefühl der Untätigkeit des Bildungsministeriums.
Organisator der Aktion war das Pancyprische Schüler-Koordinationskomitee (ΠΣΕΜ). In ihrer Erklärung betonten die Vertreter des Komitees, dass die Proteste fortgesetzt und verstärkt werden, falls sich die Situation in naher Zukunft nicht ändert.
Die Bildungsministerin Athina Michaelidou erklärte nach einem Treffen mit Vertretern von ΠΣΕΜ in den sozialen Medien, dass die Regierung und ihr Ministerium bereits an der Lösung der Probleme arbeiten. Ihrer Aussage nach sei die Installation von Klimaanlagen und die Modernisierung der Schulgebäude eine Priorität, da sie nicht nur die Qualität des Unterrichtsprozesses, sondern auch die täglichen Lebensbedingungen der Schüler direkt beeinflussen.
Die Schüler selbst erklärten in einem Brief an die Ministerin, dass sie in den Klassenräumen „ersticken“ und die Situation nicht länger ertragen können. Sie erinnerten daran, dass noch vor Beginn des Schuljahres Zusicherungen über die volle Bereitschaft der Schulen und den Abschluss aller notwendigen Vorbereitungsarbeiten gegeben wurden. Doch, so sagten sie, habe sich die Realität als „mindestens tragisch“ erwiesen: Die Mängel bestehen fort, und die Versprechen der Behörden entsprechen nicht der Wirklichkeit.
Besondere Aufmerksamkeit richteten die Schüler auf Stromausfälle, die ihrer Aussage nach in vielen Schulen auftreten, trotz Zusicherungen einer stabilen Versorgung.
Die Schüler betonten, dass sie bereit seien, neue Protestaktionen zu starten, einschließlich größer angelegter Unterrichtsboykotte, falls die Behörden nicht bald konkrete Schritte unternehmen.
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