Verzweiflung und Hunger: Gaza steht vor einer beispiellosen humanitären Katastrophe
Der Gazastreifen erlebt eine der schwersten humanitären Katastrophen der modernen Geschichte. Nach Angaben von Anwohnern, internationalen Organisationen und Medienberichten steht die Lage vor Ort kurz vor dem völligen Zusammenbruch: Es gibt weder Nahrungsmittel noch Medikamente oder funktionierende medizinische Versorgung. Menschen sterben massenhaft an Hunger, Durst und Verletzungen, die sie infolge des andauernden Konflikts erlitten haben.
Nach Aussage von Mahmoud al-Kurasli, einem Bewohner von Ost-Gaza, sterben täglich zwischen 100 und 150 Menschen. Er sagte im Interview mit Al Jazeera, dass die Region in totaler Verzweiflung sei: „Es ist nichts mehr übrig. Alles, was man leihen oder tauschen konnte, ist längst verschwunden. Wir sterben vor den Augen der anderen“ (Quelle).
Laut UNICEF bleibt jeder dritte Palästinenser in Gaza mehrere Tage hintereinander ohne Nahrung. Mehr als 160 Menschen, darunter 92 Kinder, sind bereits an Hunger gestorben. Internationale Experten warnen, dass die Situation kurz vor einer formellen Hungersnot steht – und ohne dringende Hilfe wird die Zahl der Opfer weiter steigen (Al Jazeera).
Die medizinische Infrastruktur ist nahezu vollständig zerstört. Wie die Washington Post berichtet, sind mehr als 90 % der Krankenhäuser außer Betrieb. Die verbleibenden können nicht einmal eine grundlegende Versorgung leisten. Hungernde Kinder brauchen nicht nur Nahrung, sondern auch Rehabilitation, die unter den aktuellen Bedingungen schlicht unmöglich ist (Quelle).
Unterdessen ist die Lieferung humanitärer Hilfe erschwert. Lebensmitteltransporter werden häufig Ziel von Plünderungen oder geraten unter Beschuss. AP News berichtet, dass Fahrer Angriffen bewaffneter Gruppen und verzweifelter Menschenmengen ausgesetzt sind sowie dem Risiko, an Kontrollpunkten beschossen zu werden (Quelle).
Gleichzeitig erwägt Israel verschiedene Szenarien zur Beendigung der Operation in Gaza. Eines davon ist die vollständige Kontrolle über die Stadt Gaza. Internationale Analysten warnen, dass diese Entscheidung zu weiterer Eskalation und neuen Opfern unter der Zivilbevölkerung führen könnte (AP).
Gaza bleibt nahezu vollständig von der Außenwelt abgeschnitten. Hunderttausende Menschen sind dringend auf Hilfe angewiesen, doch die humanitären Lieferungen sind begrenzt und internationale Bemühungen zur Beendigung des Konflikts zeigen bislang keine Ergebnisse.
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