In Nikosia fand ein Massenstreik statt: Arbeitnehmer fordern Gehaltsindexierung
In der Hauptstadt Zyperns, Nikosia, fand ein Generalstreik statt, organisiert von den größten Gewerkschaften des Landes. Tausende Beschäftigte aus öffentlichen Einrichtungen und dem privaten Sektor gingen auf die Straßen und forderten die Beibehaltung der automatischen Gehaltsindexierung angesichts hoher Inflation.
Die Aktion betraf wichtige Bereiche des städtischen Lebens. Der Unterricht in Schulen wurde abgesagt, was für Eltern, die frei nehmen oder eine Betreuung für ihre Kinder organisieren mussten, Probleme verursachte. In öffentlichen Krankenhäusern wurde die Aufnahme von Patienten auf Notfälle beschränkt, wodurch einige geplante Operationen und Arztbesuche verschoben werden mussten.
Auch der Betrieb des Flughafens Larnaca und der staatlichen Dienste war beeinträchtigt. Einige Flüge verzögerten sich, und Passagiere beklagten sich über lange Warteschlangen und Personalmangel. In Rathäusern und anderen staatlichen Einrichtungen waren viele Dienstleistungen nicht verfügbar, was zu Unzufriedenheit bei den Bewohnern führte, die Dokumente erledigen wollten.
Der Protest wirkte sich auch auf den Verkehr aus: Der öffentliche Busverkehr wurde teilweise eingestellt, und viele Routen fuhren unregelmäßig. Dies erschwerte die Fortbewegung sowohl für Einheimische als auch für Touristen. Geschäfts- und Cafébesitzer berichteten von einem Rückgang der Kundenfrequenz, insbesondere im Zentrum von Nikosia, wo Demonstrationen und Umzüge stattfanden.
Gewerkschaften betonen, dass die automatische Gehaltsindexierung ein notwendiges Mittel zum Schutz der Arbeitnehmer vor steigenden Preisen ist. Ihrer Meinung nach würde ohne dieses System ein erheblicher Teil der Bevölkerung in eine noch schwierigere finanzielle Lage geraten. Die Führer der Organisationen erklärten, dass sie beabsichtigen, die Aktionen fortzusetzen und den Druck auf die Regierung zu erhöhen, falls die Behörden keine Schritte zur Beibehaltung der Indexierung unternehmen.
Die Regierung hat bisher keine offizielle Antwort auf die Forderungen der Protestierenden gegeben. Quellen im Finanzministerium weisen darauf hin, dass die Frage der Gehaltsindexierung weiterhin diskutiert wird, da die Behörden ein Gleichgewicht zwischen der Unterstützung der Bevölkerung und den Haushaltsmöglichkeiten suchen.
Der Streik in Nikosia war der größte der letzten Monate und zeigte ein hohes Maß an öffentlicher Unzufriedenheit. In den kommenden Tagen werden neue Konsultationen zwischen Regierungsvertretern und Gewerkschaften erwartet, deren Ergebnis maßgeblich die weitere Entwicklung der Situation bestimmen wird.