Die Behörden Zyperns ändern das Lehrerbewertungssystem
Die Regierung der Republik Zypern hat eine umfassende Reform des Lehrerbewertungssystems angekündigt. Es wird die bedeutendste Veränderung im öffentlichen Bildungswesen seit Jahrzehnten sein.
Regierungssprecher Konstantinos Letymbiotis stellte die Details auf einer Pressekonferenz im Präsidentenpalast vor und bezeichnete den neuen Plan als notwendige politische Entscheidung, die Gerechtigkeit, Vertrauen und Professionalität in den öffentlichen Schulen wiederherstellen soll.
Der Sprecher erklärte, dass die Reform ein mehrstufiges, wissenschaftlich fundiertes Bewertungsmodell einführt, das die jahrzehntelange Praxis der individuellen Bewertung durch kollektive Einschätzungen ersetzt – unter Beteiligung von Schulleitungen und Inspektoren. Die Behörden sind überzeugt, dass dieser Ansatz die Leistung und Entwicklung jedes Lehrers besser widerspiegeln wird.
Laut der Reform sollen Bewertungen nicht mehr als Strafmaßnahme dienen, sondern ein dauerhaftes Instrument zur Verbesserung und beruflichen Weiterentwicklung sein. Lehrer werden während ihrer gesamten Karriere anhand klar definierter Kriterien bewertet. Es wird einen neuen Rang für erfahrene Lehrkräfte geben, der ihnen ermöglicht, beruflich voranzukommen, ohne in Verwaltungspositionen zu wechseln. Zudem werden Programme für kontinuierliches Lernen eingeführt, um Lehrer in allen Karrierephasen zu unterstützen.
Der Vorschlag wurde über neun Monate hinweg entwickelt und entstand im Rahmen von Konsultationen mit Lehrkräften, Gewerkschaften und akademischen Experten. Bildungsministerin Athena Michaelidou hatte zuvor eine nationale Informationskampagne gestartet, deren erste Sitzung am Montagabend in Nikosia stattfand. Ähnliche Veranstaltungen finden am 28. Mai und 4. Juni in Larnaka und Limassol statt.
Für die schrittweise Umsetzung der Reform ist eine Übergangszeit von fünf Jahren vorgesehen. Lehrer-Gewerkschaften sollen dabei eine zentrale Rolle spielen.